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Vortrag am 25. März 2011 im Museum Bellerive Zürich anlässlich des Symposiums zur Ausstellung „Juwelen des Lichts“
Käthe Klappenbach, Potsdam
GEWIDMET IN DANKBARKEIT DEM ANDENKEN AN EVA AFUHS
Der Vortrag ist ein Versuch, sich der sehr komplexen Fragestellung „Licht und Macht“ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anzunähern. Es handelt sich dabei um ein äußerst vielschichtiges Thema, dem ich mich nur andeutungsweise nähern und dabei weder alle Strömungen und Entwicklungen der Zeit berücksichtigen noch alle Erwartungen erfüllen kann, denn schon mein Thema – die Beleuchtung im Schloss Posen – setzt enge Grenzen.
Zu Beginn einige allgemeine Sätze zu Posen (Poznan) und zum Schloss: Nach der zweiten polnischen Teilung 1793 hatte sich der preußische Staat das zu Großpolen gehörende Großherzogtum Posen mit seiner gleichnamigen Hauptstadt einverleibt. Es wurde nach dem Wiener Kongress zur Provinz Posen. Um auch in dieser Provinz präsent zu sein und die kaiserliche Macht zu demonstrieren, ließ Kaiser Wilhelm II. von 1905-1910 von Franz Heinrich Schwechten (1841-1924) das Schloss erbauen als Kaiserpfalz, Wahrzeichen für das Deutschtum im Osten und Zwing- oder Trutzburg!
Es wird auch als „Stein gewordener Größenwahnsinn eines Monarchen“ bezeichnet.
Mit dem Neubau des Kaiserschlosses war erstmals ein Bau entstanden, in dem von Beginn an – selbstverständlich auch aus Gründen der Repräsentation – der segensreiche Nutzen der Elektrifizierung einbezogen werden konnte. Das hatte nicht nur auf die Menge des Lichtes Auswirkungen sondern auch auf die Gestaltung der Lampen, die wichtiger Bestandteil des für das Schloss entwickelten ikonographischen Programms sind. Waren es sonst vor allem die Rokoko-Kronleuchter Friedrichs II. von Preußen (1712-1786), die – wie im Potsdamer Neuen Palais – elektrifiziert wurden, sind es nun zeitgenössische Künstler, zumeist die Professoren der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin (jetzt Universität der Künste Berlin), die die Vorstellungen Wilhelms II. zu verwirklichen hatten. Dabei ignoriert dieser – wie auch bei den anderen zu seiner Regierungszeit entstandenen Bauten – die künstlerischen und stilistischen Entwicklungen seiner Zeit und hält an den historisierenden Vorbildern fest, die ausschließlich wegen ihrer Symbolhaftigkeit gewählt wurden.
Wilhelm II. wollte auf diese Art Kunstgewerbe und Kunsthandwerk nach seinem Geschmack fördern, besonders aber die dem 1868 gegründeten Kunstgewerbemuseum angegliederte Unterrichtsanstalt. Nach dem Vorbild König Friedrichs II. (reg. 1740-1786) war sein besonderes Anliegen dabei, die Metalltechniken zu fördern und auf diesem Gebiet unabhängig von Frankreich zu werden sowie eine angemessenen Ästhetik für die neuen Techniken, die diese Zeit in großen Mengen hervorgebracht hatte, zu entwickeln.
Licht und die Träger des Lichtes waren immer schon auf Grund ihrer Symbolik, wegen ihrer Kostbarkeit und ihrer Funktion der Be- und Erleuchtung ein hervorragend geeignetes Mittel zur Präsentation von Macht. Licht und Macht gehören untrennbar zusammen, Licht ist Macht. Die Methoden dieses zum Ausdruck zu bringen, sind äußerst vielfältig. Nicht nur mit der Menge des Lichtes war immer großer Eindruck zu erzielen. Da gab es einmal die Feuerwerke und Illuminationen. Sie waren lange vor dem 17. und 18. Jahrhundert als Nachfolger der Freudenfeuer fester Bestandteil höfischer Festkultur. Nach dem Siegeszug des elektrischen Lichtes ergaben sich bisher ungeahnte Möglichkeiten, derer sich alle Mächtigen bedienten. Man denke dabei an die Flottenparaden Kaiser Wilhelms II. in Kiel oder die „Lichtdome“ von Albert Speer. Das war internationaler Stil, ganz gleich ob in Washington, Paris oder Kopenhagen, wenn auch die faschistischen Lichtarchitekturen besonders brutal auftraten.
In einem Innenraum war es die Gestaltung der Lichtträger, die verwendeten Materialien und das ikonographische Programm sowie besonders am Anfang des 20. Jahrhundert die Verwendung modernster Technik bei der Wahl der Leuchtmittel, mit deren Hilfe Reichtum und damit Macht ausgedrückt werden konnte. Das galt ganz speziell für den machtbesessenen Wilhelm II. Mit der Elektrifizierung konnte die Prachtentfaltung unter diesem Kaiser vor dem Ende der Monarchie 1918 noch einmal einen Gipfelpunkt erreichen. Bediente er sich in den von ihm bewohnten Schlössern der Machtsymbole seiner letzten Vorfahren, so konnte er in Posen mit beziehungsreichen Neuschöpfungen seinen Herrschaftsanspruch und die Germanisierungspolitik unterlegen, um die pompöse Bühne, die er sich für die Repräsentation seines Reiches und vor allem seiner selbst geschaffen hatte auch ausreichend beleuchten zu können! Auch hier waren es romanisch/gotische, nordisch/germanische und christliche Symbole. Diese zog er heran als Erinnerung an die jährlich stattfindenden Nordlandreisen und um seinen Anspruch als Erbe des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu manifestieren. Eine zeitgenössische Zeitungsmeldung über das Posener Kaiserschloss formuliert dieses Stilgemisch – damals im positiven Sinne, heute eher ironisch klingend – folgendermaßen: „Allerdings reichen die uns überlieferten romanischen Formen nicht aus, der so verwickelten Aufgaben der Neuzeit mit ihnen allein Herr zu werden, war doch auch im Mittelalter bei der weiter vorschreitenden gesellschaftlichen Entwicklung aus der romanischen Kunst die gotische entstanden. Daher sucht Schwechten die gotische Vielgestaltigkeit seiner romanischen Formengebung dienstbar zu machen.“!
Mit der Beschaffung der Innenausstattung war der Direktor des Hohenzollernmuseums und Autor zahlreicher Artikel zu den preußischen Schlössern und Kunstwerken, Paul Seidel, betraut.
Beginnen möchte ich bei meiner Beschreibung mit einem der drei Treppenhäuser, der besonders prächtigen Audienztreppe.
Die hier verwendete Art der Beleuchtung – drei übereinander angeordnete Kronleuchter in Reifenform – ist nur durch die Elektrifizierung möglich geworden, denn wegen des in einem Treppenhaus meist herrschenden Luftzuges konnte offenes Kerzenlicht nicht verwendet werden.
Die Kronen des Wappenkorridors in Reifenform stammen von der Erfurter Kunstschlosserei Kammer & Taubert.
Entworfen wurden sie vermutlich von Prof. Carl Taubert (Holzbildhauer aus Erfurt, 1863 – nach 1920) von der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseum, der einen großen Teil der Möbel und viele Beleuchtungskörper für das Schloß gestaltet hat. Die Reifenform der Kronleuchter ist der Romanik entnommen. Einen Blaker mit dem Preußenadler hat Otto Rohloff (1863-1919), ebenfalls Professor an der Unterrichtsanstalt, entworfen. Dieser Bildhauer und Ziseleur erhielt zahlreiche Aufträge vom Kaiser.
Der gesamte Weg zum folgenden Festsaal, dem Thronsaal, war wie in einem Barockschloss perfekt inszeniert. In seinen Dimensionen übertraf der Saal den größten Saal des Berliner Schlosses, den Weißen Saal, um 100 m². Architektonisches Vorbild war die Hagia Sophia in Konstantinopel.
Drei riesige Ringkronen aus je drei übereinander liegenden Reifen und 12 siebenarmige Wandleuchter aus Bronze mit Edelsteinen besetzt sowie eine aus Röhrenlicht hergestellte Gesimsbeleuchtung erhellten ihn. Hersteller der bronzenen Beleuchtungskörper ist die Berliner Firma Frost & Söhne, über deren Produkte bisher noch keine Hinweise gefunden werden konnten, außer dem Hinweis, daß sie die Kronleuchter im neuen Rathaus in Reichenberg/Liberec (CZ) fertigten. Die Form der Leuchter und ihre Dekoration mit Edelsteinen ist auf Wunsch Wilhelms II. den romanischen Radleuchtern in Aachen, Hildesheim und Comburg nachempfunden, die das himmlische Jerusalem mit seinen 12 Toren symbolisieren. Ich zitiere dazu die Bibel, Offenbarung des Johannes „Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie…. Die Völker werden in diesem Licht einhergehen und die Könige der Erde werden ihre Pracht in die Stadt bringen.“ Symbolhafter kann man sich eine Gestaltung wohl kaum vorstellen. Auch das gesamte ikonographische Programm der weiteren Ausstattung des Saales glorifizieren den Kaiser als den Erben der Karolinger und des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie seinen Anspruch auf das Gottesgnadentum seiner Herrschaft. Im Amtlichen Führer durch das Schloss von 1913 wird hervorgehoben, wie durch die opulente Beleuchtung die Mosaiksteine der Wanddekoration am Abend golden schimmern!
Der Wisbysaal
erhielt seinen Namen von den dort hängenden Messingkronen, die der Kaiser bei einer seiner Nordlandreisen 1908 im schwedischen Visby auf Gotland im Dom hängen sah. Sie wurden direkt vor Ort originalgetreu nachgebildet, worüber ein ausführlicher Briefwechsel des Kaiserlichen Konsuls für Gotland mit dem Oberhofmarschall Graf Eulenburg Auskunft gibt. Mit der Ausführung war die Firma Arvid Böhlmarks Lampfabrik in Stockholm beauftragt worden. Ein Teil der Kosten für diese Leuchter übernahm der Hofintendant Carl Lindgren aus Dankbarkeit für das Interesse des Kaisers für die Gotländische Kirchenkunst! Auch alle Korridore sind aufwendig mit beziehungsreichen Beleuchtungskörpern geschmückt.
Im Korridor der Kaiserin
hingen flache Leuchter in Form einer Standarte aus Eisen mit einem Adler geschmückt, die Glühlampen erfüllen hier die Funktion textiler Quasten! Hersteller war wieder die Erfurter Firma Kammer & Taubert.
Die Korridore des Kaisers
wurden ausschließlich mit Fackelleuchtern erhellt. Dazu steht im Schloßführer von 1911: „An alte Zeiten sollen auch die elektrischen Beleuchtungskörper erinnern. Sie haben die Form von Fackeln, die man in den Schlössern dem Gast voran trug und dann in eisernen Ringen an der Wand aufstellte. Jedesmal sind zwei solcher Fackeln schräg zusammengestellt.“ Auch dieses geschah auf ausdrücklichen Wunsch des Kaisers. Die 35 Doppelfackeln auf der Kaisertreppe hatte die Berliner Firma Spinn & Sohn zu einem Preis von 275 RM pro Stück gefertigt. Leider gibt es davon keine Abbildungen. Die sonst von der Firma bekannten Beleuchtungskörper passen allerdings stilistisch kaum zu den in Posen ehemals vorhandenen Leuchten. Die Firma Spinn existierte nach dem Krieg weiter in Ostberlin und hat das Regierungsschloß Niederschönhausen teilweise mit Kronleuchtern aus Böhmen ausgestattet.
Auch in dem nach dem Vorbild der Remter in der Marienburg in Ostpreußen errichteten Remter des Kaisers hingen an den Wänden elektrifizierte Fackeln.
Das Lieblingszimmer Wilhelms II., war das Nordische Zimmer. Hier befand sich eine 8-eckige Reifenkrone, deren hängende Glühlampen Teil der künstlerischen Gestaltung waren. Dazu ein Zitat aus der Zeitschrift für Beleuchtungswesen, Heiz- und Lüftungstechnik, Berlin, 1910: „Erst in der neuesten Zeit wurden neue Formen für den Hängeleuchter zur Anwendung gebracht. Die herunterhängenden Zuleitungsdrähte elektrischer Kronleuchter können trefflich zur Verkörperung des Hängens verwendet werden. Wie reife Früchte sitzen die elektrischen Glühlampen … an dem Leuchter…“
Das Empfangszimmer des Kaisers
trug einen Kronenschmuck ganz besonderer Art, die im Schlossführer von 1913 folgendermaßen beschrieben werden: „Die elektrische Krone ist in der Art einer Votivkrone ausgeführt, in ähnlicher Art, wie sie die Langobardenkönige als Geschenke in den Kirchen über dem Altar aufhängen ließen.“ Der Entwurf stammt wieder von Otto Rohloff. Votivkronen waren im Mittelalter Ehrfurchtsbezeigungen für einen heiligen Ort und Zeichen der Dankbarkeit gegenüber der Schutzmacht. Allerdings kam auch die Form dieser Kronen der herrschenden Mode für Beleuchtungskörper entgegen.
Die Schlosskapelle hatte keine Hängeleuchter sondern aufwendig verzierte und mit Edelsteinen besetzte Standleuchter nach mittelalterlichen Vorbildern.
Von der Ausstattung der Erbauungszeit ist fast nichts erhalten. Der Verbleib der für das Schloss hergestellten Beleuchtungskörper ist leider bisher noch nicht erforscht. Kaiser Wilhelm II. hat jedoch persönlich wenig von diesem Prunk gehabt, denn es gab nur zwei offizielle Besuche vor aus Ausbruch des ersten Weltkriegs.
Seit Dezember 1918 nach dem Ende der deutschen Herrschaft war das Schloss in der Zwischenkriegszeit die Residenz des Präsidenten der Republik Polen, einen Teil der Räumlichkeiten benutzte die Posener Universität.
Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen am 12.9.1939 in Posen richtete sich der Gauleiter für den jetzt so genannten Reichsgau „Wartheland“ im Schloss ein. Kurze Zeit später wurde der Umbau zur „Führer- und Gauleiterresidenz“ beschlossen. Bei den umfassenden Veränderungen des Innenausbaues – Hitler ließ alles beseitigen, was ihn in die Kontinuität des christlichen Mittelalters stellen, aber auch mir der Person Wilhelms II. in Verbindung bringen konnte – unter dem von Albert Speer beauftragten Architekten Franz Böhmer, die der Inszenierung der Macht der Naziherrscher dienen sollten, versicherte man sich ebenfalls der alten Mythen. Eine besondere Rolle spielte abermals das Licht. Waren es beim Kaiser die beziehungsreichen Vorbilder für jeden einzelnen Leuchter, sind es jetzt Lichtinszenierungen. Man sei nur an die Licht-Dome Albert Speers erinnert, die er mit Hilfe von Flakscheinwerfern sozusagen „errichtete“. Mit Beginn des Krieges wurde aus diesem Schauspiel tödlicher Ernst, als nämlich diese Flakscheinwerfer im Kriege eingesetzt waren. Auch unsichtbare Lichtquellen wurden in die Gestaltung einbezogen, und die Bedeutung von Licht im Sinne von „Aufklärung [Erleuchtung]“ benutzt. Dieses nur als kleiner Exkurs über die große Bedeutung des Lichtes gerade in dieser Diktatur.
Am Beispiel der Neuen Reichskanzlei in Berlin ist die Inszenierung mit der Gestaltung der Lichtquellen besonders deutlich. Die Flure und Galerien sind mit Wandleuchtern in der Form gebündelter Fackeln erleuchtet. Im Empfangssaal aber spendeten riesige Kronleuchter von oben eine ungeheure Lichtfülle, die überwältigend, einschüchternd wirken soll. Diese Kronleuchter waren so wichtig, dass davon im Vorfeld originalgetreue Modelle angefertigt werden mussten, von denen eines noch heute erhalten und in Zürich in der Ausstellung zu sehen war.
Dazu schrieb Sonja Günther in ihrer Publikation „Design der Macht: Möbel für Repräsentanten des „Dritten Reiches“: „Auffallend waren zwei riesengroße Kristalllüster, die tief in den Raum hingen und deren Licht von über hundert elektrischen Kerzen sich in ihren gläsernen Zapfen spiegelte.“ Und „…Gleißendes Licht durch zwei Lüster mit je über hundert elektrischen Kerzen schüchterte Besucher ein.“
Die Entwürfe und die Ausführung der neuen Beleuchtungskörper in Hitlers Bauten lag meist in den Händen der renommierten Wiener Firma J. & L. Lobmeyr. Auch deren ehemaliger Chef Hans Harald Rath hatte damals wie viele der Beteiligten an den Bauten Hitlers nur die Wahl entweder den Auftrag anzunehmen oder Kritiker und damit Märtyrer zu werden. Positiver Nebeneffekt war allerdings, dass alle die am Bau Beteiligten, nicht in den Krieg ziehen mussten und dass die Materialien, die für Möbel oder Kronleuchter und ähnliches gebraucht wurden, ebenfalls nicht der Kriegsmaschinerie zur Verfügung standen.
Im Zuge der Veränderungen wurde im Bereich der ehemaligen Schlosskapelle das so genannte „Führertreppenhaus“ (links Blick von oben [Foto 2003], rechts Blick von unten [Foto 1944]) eingebaut
mit einem durch Lichteffekte perfekt inszeniertem Weg zum darüber liegenden „Allerheiligsten“, dem Arbeitszimmer Hitlers! Die Grundformen der Beleuchtungskörper des Schlosses ähneln sich, treten aber in vielen Varianten auf. Das betrifft vor allem die Größe und die verwendeten Materialien. Bei den Hängeleuchtern wird wieder die auch vom Kaiser so bevorzugte Reifenform favorisiert und als Lichtträger die Fackeln mit einer das Licht reflektierenden Lampenschale aus geschliffenem Bleiglas.
Diese Lampen sind zum großen Teil noch vor Ort vorhanden. Die größte Überraschung war, als wir von den jetzigen Inhabern der Firma Lobmeyr erfuhren, dass sich im Firmenarchiv in Wien nicht nur eine Fülle von Unterlagen, wie Briefe, Rechnungen, Werkszeichnungen und Entwürfe befinden, sondern überdies noch eine Anzahl von Einzelteilen dieser damals gefertigten Lampen!
Von diesem Wandleuchter in Fackelform mit einer flachen Glasschale waren bei der Wiener Firma J. & L. Lobmeyr 15 Stück bestellt und für den „Vorraum Halle 243/44“ gefertigt worden. Aufgrund der geforderten Eile bei Umbau und Neueinrichtung des Schlosses nutzte man hier ein bereits 1940 für den Gartensaal des Außenministeriums in Berlin von den Architekten Franz Böhmer und Georg Petrich entwickeltes und ausgeführtes Modell der Firma Lobmeyr, wobei die Glasschalen für Posen einen Sonderschliff erhielten.
Fackelleuchter mit schalenförmigen Lampenschirmen in verschiedenen Versionen sind schon in der Alten und Neuen Reichskanzlei verwendet worden und im Schloss in mehreren Varianten als Wandleuchter und als Lichtträger an den Hängeleuchtern vorhanden. Sie gehörten zum ikonographischen Repertoire der nationalsozialistischen Ideologie und galten als Sinnbild eines richtungweisenden Leuchtfeuers. Diese Fackeln in allen Korridoren des Schlosses sind auch als ein Teil von Hitlers Feldherrenschauspiel zu verstehen, wie Sonja Günther in ihrem Buch „Design der Macht“ formuliert.
Weitere „Wandleuchter … mit 10 elektrischen Glühlampen in reich geschliffenen Bleikristallschalen …“ wurden laut Rechnung vom 25. Juli 1944 für Raum 158 und die Treppe F („Führertreppenhaus“) zu einem Preis von je 2800 RM gefertigt.
In diesem Treppenhaus befinden sich jetzt Wandleuchter der gleichen Form, jedoch in leicht geänderter Ausführung. Auch diese Leuchter sind als Bestandteil des Lichtarrangements eingesetzt, das dazu diente, den Weg zum „Führer“ würdig zu gestalten und bei den Besuchern Ehrfurcht und eine weihevolle Stimmung zu erzeugen. Die Herstellung der aufwendig geschliffenen Glasschalen für alle Leuchter hatte Lobmeyr der Wiener Firma Gebr. Jos. Zahn übertragen, die ihrerseits die Hütte Blumenbach (Huta Kvĕtna) in Südmähren beauftragte. Der Preis für eine einzige solche Schale betrug 121,60 Reichsmark. Für sie galt das Prinzip der höchsten Qualität. Der raffinierte Schliff des hochpolierten Bleiglases verstärkte die Reflexion des Lichtes und seine Strahlung nach oben.
Diese Zeichnung zeigt beispielhaft einen monumentalen Kronleuchter, der im Original einen Durchmesser von 250 cm und eine Höhe (mit Ketten) von 450 cm hatte. Er ist nicht ausgeführt worden. Es handelt sich um einen Reifenkronleuchter in zwei Etagen. Das Vorbild der Fackelleuchter ist andeutungsweise sichtbar. Die Inspiration zu dieser Leuchterform ist eher im Formenschatz der Nationalsozialisten, als in den Reifenkronen der romanischen Kirchen zu suchen. Neben seiner Bedeutung als Symbol für die Ewigkeit lässt sich der Kreis, deutet man ihn als Kranz oder Krone, auch als Zeichen des Sieges beziehungsweise der Macht interpretieren. Dieses von der Größe des Leuchters noch verstärkte Pathos sollte einschüchtern und Distanz erzeugen und damit die Wirkung des Gedankengutes des „tausendjährigen Reiches“ verstärken.
Der Umbau des Schlosses war noch nicht fertig gestellt, als im Januar 1945 die sowjetische Armee einzog. Es ist kaum zerstört worden, nur dem großen Turm ist – im wahrsten Sinne des Wortes die Spitze abgebrochen.
Es ist die einzige erhalten gebliebene „Führerresidenz“ im Stil der NS-Architektur. Durch seine Nutzung als Kulturzentrum ZAMEK [polnisch: Schloss] (http://www.zamek.poznan.pl) ist nun ein positiver Geist in dieses Gebäude eingezogen, dessen Geschichte einst so negativ war.
Bilanz
Es ist immer das Gleiche: Licht und die Träger des Lichtes waren und sind auf Grund ihrer Symbolik, wegen ihrer Kostbarkeit und ihrer Funktion der Be- und Erleuchtung Mittel zur Präsentation von Macht. Licht und Macht gehören untrennbar zusammen, Licht ist auch Macht. Die Methoden dieses zum Ausdruck zu bringen, hatten bei Kaiser Wilhelm II. durch die neuen technischen Möglichkeiten einen weiteren Höhepunkt erreicht. Im Nationalsozialismus würde ich dieses sogar als brutal, unmenschlich bezeichnen. Dazu ein abschließendes Zitat aus Sonja Günthers Design der Macht: Möbel für Repräsentanten des „Dritten Reiches“: „Eine Ausnahme machten die Riesenlüster im Groß Empfangssaal der Neuen Reichskanzlei, die wie die hohen Fenster und Stuhllehnen durch ihre Größe den Untertanen zur Demut zwingen sollte. … Wandleuchten formten eine obere Zone der Helle, gaben kaltes Licht, durch Mattglas gefiltert und vollendeten die Szene von Macht, Gewalt und Tod.“
Fazit
Ist es noch immer die Fülle von Licht, mit der man meint Luxus zu demonstrieren oder sollte es tatsächlich neue Strömungen geben, die sich auch auf Grund der aktuellen Ereignisse abkehren von der extremen Lichtverschmutzung der Umwelt, des damit zusammenhängenden Energieverbrauchs und die mit dem Weniger an Licht ein Mehr an Atmosphäre bevorzugen?
Hier können Sie den Artikel mit Bildern herunterladen“Licht für die Macht – Die Beleuchtung im Kaiserschloss Posen (Poznan, PL)”
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Lecture as held on March 25th 2011, Museum Bellerive Zürich
Symposium, connected to the exhibition “Juwelen des Lichts” [Jewels of Light]
Käthe Klappenbach, Potsdam
Dedicated in thankful memory to Eva Afuhs
The lecture tries to get closer to the very complex questioning on LIGHT & POWER during the first half of the 20th Century.
This is an extremely multidimensional topic which I can only approach approximately, not being able to heed all flows and developments of the period, nor being able to fullfill all expectations since my topic “The lighting of Poznan Castle” already sets narrow limits.
To begin with, some general sentences on Posen (Poznan) and the Castle: After the second Polish division of 1793, the Prussian State had included the Posen Dukedom with its capital still belonging to Greater Poland.
After the “Wiener Kongreß” (Congress of Vienna), it became the Province of Posen. So as to show full presence in this province and to demonstrate imperial power, Emperor Wilhelm II had the castle built by Franz Heinrich Schwechten (1841 – 1924) between 1905 and 1910. Built as “Kaiserpfalz”, symbol of the Germans in the East, as a true fortress (“Trutzburg”).
It is also known as the “absurdity of a monarch in stone”. For the first time, a building for which the use of electricity was included in the planning already, existed. This did not only have great influence in the quality of light, but also in the design of the lamps and chandeliers, being and important part of the iconographic programme developed for the Castle.
Had it other where been the rococo chandeliers of Friedrich II of Prussia (1712 – 1786), which – as those in the New Palace, Potsdam – had also been electrified as to the orders of Wilhelm IInd, now it has become the work of contemporary artists; most of them professors of the Educational Department of the Berlin Museum of Applied Arts (today: University of the Arts, Berlin) who had to make the ideas of Emperor Wilhelm II come true.
As with other buildings, he ignored the artistic and fashionable development of his period and held on to historic examples, solely chosen as to their symbolic values. This way, Wilhelm IInd wished to support the arts and crafts as to his own taste, in this case especially the Educational Department of the Museum of Applied Arts, that had been founded in 1868.
Following the example of Frederick II (reign 1740 – 1786), he put his stress on sponsoring metal techniques, so as to become independent of France, as well as to enhance rightful aesthetics for the new techniques brought out in large quantity by that time.
Light and bearings of light have always been an appropriate vehicle for presenting pure power due to their quality as symbols of preciousness and also of their functions of just lighting or of enlightenment.
Light and power go together inseparably; “Light becomes Power”. The methods of making this visible are omnipotent. Not only with the amount of light output, special effects were now to be gained. We remember the fireworks and illuminations. Long before the 17th and 18th Century, following the original ceremonial fires of rejoicing, they were an established part of any culture of festivity at any Court.
Following the victory of electric lighting, unforeseen possibilities opened up, now exploited by those in power. We here must remember the fleet parades of Wilhelm IInd in Kiel, or the domes of light of Albert Speer. That was the international fashion of the years, no difference whether Washington, Paris or Copenhagen, even though the fascist light architecture seemed particularly brutal.
In closed rooms it became the design of the chandeliers and of other light sources or the choice of material showing off power and wealth and later, especially at the beginning of the 20th Century, the most modern choice of lamps.
That applied for the power-obsessed personality of Wilhelm IInd before all. Through electricity, the gloriousness under this emperor at the very end of the monarchy in 1918 was once more be taken to a peak. Even if he used the symbols of power of his predecessors in those castles he actually inhabited; in Posen he could now bring in new creations, that would put the stage he created for himself and for his realm’s representation sufficiently into the right light. As well, his policy of Germanization could be put to a new level.
Here also he used Romanesque and Gothic-Nordic-Germanic and Christian symbols, so as to remind us of the annual Northland Voyages, manifesting his demand of inheritance of rights for the Holy Roman Empire of German Nation.
A contemporary newspaper report on the Imperial Castle of Posen phrases this mixture of styles (today ironically sounding, back then positively): ” Allerdings reichen die uns überlieferten romanischen Formen nicht aus, der so verwickelten Aufgaben der Neuzeit mit ihnen allein Herr zu werden, war doch auch im Mittelalter bei der weiter vorschreitenden gesellschaftlichen Entwicklung aus der romanischen Kunst die gotische entstanden. Daher sucht Schwechten die gotische Vielgestaltigkeit seiner romanischen Formengebung dienstbar zu machen.“ (The rich romanesque forms as they have come to us, seem not sufficient to fulfil all those tasks of today’s movement. In the Middle Ages, in need to enlarge due to the society’s development, the romanesque blent into the gothic art. This is why Schwechten seeks to let gothic multi-creativity serve his basically romanesque concept of design). The director of the Hohenzollern Museum and author of numerous articles now describes Prussian castles as “works of art”. Paul Seidel was entrusted with the finding of interior decorations and of furnishings.
I would like to start my description with one of the three staircases, with the exceptionally magnificent Audienztreppe.
The kind of lighting used here, – three chandeliers in ring shape, hanging one behind the other, has only been made possible by the electrification as otherwise open candlelight could never have been used due to the draft usually so disturbing in every stairwell.
The chandeliers in the Corridor of the Crests (Wappenkorridor) came from Kammer & Taubert, artist blacksmith from Erfurt. They were probably designed by Prof. Carl Taubert (wood sculptor at the Museum of Applied Arts, who designed a large part of the furniture and many light fixtures for the Castle). The ring shape of the chandeliers is again taken from Romanesque period.
A blaker with the Prussian Eagle was designed by Otto Rohloff (1863-1919), also professor at the Educational Department. The sculptor and metal engraver was given numerous commissions by the Emperor.
All the way to the adjoining main Hall, the Thronsaal, was designed after a baroque castle. In its dimensions the Hall overruled the largest hall of the Berlin Castle, the “White Hall”, by 100 m2. Architectural model for it was the Hagia Sophia in Constantinople. Three huge ring-shaped chandeliers, each of three rings and one above the other, as well as 12 seven-branched wall lamps of bronze lit this room. Producer of these bronze light fixtures was the Berlin Company of Frost & Sons. The only other known products of this company are the chandeliers in the New Town Hall of Reichenberg (Liberec), in the Czech Republic.
The romanesque ring chandeliers of Aachen, Hildesheim and Comburg, symbolising the Heavenly Jerusalem with its twelve gates, served as a model for the shape of the chandeliers in the Hall in Posen and their decoration with jewels, as to special demand of Wilhelm IInd. Let me cite the Holy Bible, St John, Revelations: “The city had no need of the sun, nor of the moon as to shine in it. For the glory shall walk in the light of it and the kings of the earth do bring their glory and honour into it.”
In the official guide to the Castle of 1913, it is specifically mentioned, how the gorgeous lighting lets the wall mosaics glow golden in the evenings. A more symbolic way of design can hardly be imagined. The further iconography of the interior of this Hall glorifies the Emperor as heir of the Karolin’s and of the Holy Roman Empire of German Nation, as well as the divine quality of this power.
The Wisbysaal got its name from the hanging brass chandeliers, which the Emperor had seen during his Northland trips of 1908 to the Swedish Visby, Gotland cathedral. These had been copied directly on site, a fact visible from a substantial correspondence between the Imperial Court and Gotland, in which the Imperial Court Marshal Count Eulenburg gives good evidence of it. The Arvid Böhlmark lamp factory in Stockholm was commissioned with the production. Part of the costs for these fixtures were settled by Court Intendant Carl Lindgren, in gratitude for the Emperor’s interest in the ecclesiastical Gotland arts.
Also the Corridors are adorned with elaborate lighting, full of historic relevance.
In the Korridor der Kaiserin flat lamps in shape of standards were hung, made of steel and adorned with eagles . The bulbs here function in the way of textile tassels. Producer again was Kammer & Taubert from Erfurt.
The Korridor des Kaisers were lit exclusively with torches. In the guide to the Castle of 1911 we read: “The electric fixtures also should remind us of the old days. They have the shape of torches, as were carried in front of guests and which were then set into iron rings along the wall.” A pair of such torches is mounted together on one bracket.
These also were completed to the Emperor’s wishes. The Berlin-based company Spinn & Sons produced 35 double torches for the Kaisertreppe at a price of RM 275. – per piece. Unfortunately no illustrations of these exist. Other light fixtures we know produced by the company hardly match the style of those existing in Posen. Spinn & Sons still existed in East Berlin after the War and partly furnished the Government Castle of Niederschönhausen with chandeliers coming from Bohemia.
Electric double torches also hang along the walls of “Remter” des Kaisers, following the example of the “Remter” in East Prussian Marienburg.
Wilhelm IInd’s favorite room was the Nordisches Zimmer. An octagonal ring-chandelier, which light bulbs were part of the artistic design hung there. In addition to that, here’s a citation from the Journal of Lighting, Heating and Air conditioning, Berlin 1910:
“Only in recent times, new shapes of hanging devices have come to use. The down hanging power cables of electric chandeliers, can well be used to visualize the effect of hanging objects. Similar to ripe fruit, electric bulbs are mounted to the fixtures.
The Empfangszimmer des Kaisers had its very special chandelier decoration described in the guide to the Castle of 1913 as follows: “The electric chandelier is executed as a crown of presentation, similar to those the Langobard kings had placed over the altar in churches. The design is again by Otto Rohloff. Crowns of presentation, during the Middle Ages, were signs of deep awe and honour for a sacred place and sign of thanks towards the protective power. Otherwise it must be seen that the shape of a crown went well with the present fashion of the light fixtures of that time.”
The Schlosskapelle did not have hanging devices, but had elaborately ornamented candlesticks, set with jewels, following medieval examples.
Practically nothing of the original interiors still exists. The location of lighting produced for the Castle has not yet been researched.
Emperor Wilhelm II personally experienced little of this pomp, as there were only two official visits before the outbreak of World War I.
After the end of the German reign, from December 1918 on and during the period between the wars, the Castle was residence of the President of the Polish Republic, part of the rooms were used by Poznan University.
After the invasion of German forces on September 12th 1939, the Gauleiter for now “Reichsgau Warteland” settled in the Castle. Shortly after, the decision on refurbishing it to a “Führer- und Gauleiterresidenz” was made. During the extensive alterations of the interiors, Hitler had everything removed that might have positioned him as continuing Christian Middle Ages, but also all that might bring him in contact to the personality of Wilhelm II. It was under architect Franz Böhmer, commissioned by Albert Speer, that the ancient myths were recalled to life, so as to serve the staging of power of the Nazi Regime. Light, once again, plays a very special role. Had it been the rich, relevant examples for each of the fixtures, now it is the staging of light-effects. We must only remember the domes of light which Albert Speer made possible using the anti-aircraft searchlights. With the beginning of the war, this spectacle became deathly reality, when the same searchlights were made to function in the war.
Also invisible indirect light sources were introduced in the designs and the meaning of light in the sense of the Aufklärung and of enlightment was instrumentalized. This may serve as small Excursus, to show the great influence of light, especially in that tyranny.
The staging possible with light is to be seen in the example of the Neue Reichskanzlei in Berlin. The passages and galleries are lit by wallbrackets in form of tied up torches. In the Empfangssaal, huge chandeliers, giving enormous light density, were to act as overpowering and intimidating.
The chandeliers were so important, that in the planning stage, original scale-models had to be produced, one of which has still survived to this day and was to be seen in the exhibition “Jewels of Light” at the Museum Bellerive in Zürich.
Sonja Günther, in her Publication “Design der Macht: Möbel für Repräsentanten des „Dritten Reiches“: „Auffallend waren zwei riesengroße Kristalllüster, die tief in den Raum hingen und deren Licht von über hundert elektrischen Kerzen sich in ihren gläsernen Zapfen spiegelte.“ Und „…Gleißendes Licht durch zwei Lüster mit je über hundert elektrischen Kerzen schüchterte Besucher ein.“ (Design of Power, Furnishings for those representing the Third Reich”: “Two huge crystal chandeliers were so visible, hanging low in the room, and the light of over 100 candles which was reflected in their crystal cones. And: “stunning light, coming from two chandeliers with more than 100 electric candles each, intimidated the visitor
Usually design and execution of the new light fixtures in Hitler’s buildings were in the hands of the renowned Vienna J. & L. Lobmeyr Company. Their former owner, Hans Harald Rath, also in those days, had the option, like many others participating in the construction of Hitler’s buildings, either to accept the order or to become critic and thus martyr. On the other hand, a positive side effect was, that all those engaged in the building industry, did not have to go to war and also that materials used for the production of furniture and chandeliers, or for similar, were then not available for the war machinery.
In the case of the reconstruction, the so called “Führertreppenhaus” (Führer staircase) was installed in the area of the former Castle Chapel (the left photo picturing the upper level [2003], and on the right the view from downstairs [1944]). The way was staged perfectly by the light effects, leading to the “Sanctuary” – Hitler’s office – upstairs.
The basic shapes of the light fixtures in the Castle are similar but appear in many variations, in particular regarding the sizes and materials used. Again with the hanging chandeliers, the ring shaped is preferred, as with the former Emperor. As wall lights, we find the torches inside strongly reflecting bowls of cut lead crystal. The lamps to a large extent are still in situ. The largest surprise was when we heard from the present owners of the Lobmeyr Company, that not only a large number of documents, such as letters, invoices, shop-drawings and design sketches can be found in the company’s archives, but also some actual parts of the lamps, such as formally produced. 15 torches with a low glass bowl had been ordered with J. & L. Lobmeyr and made for “Vorraum Halle (ante room) 243/44″. Due to the required speed during the adaption of the Castle, a model developed and executed by architects Franz Böhmer and Georg Petrich back in 1940 for the Garden Hall of the Foreign Office in Berlin was used. Only the glass bowls received a special sanding in Posen.
Torch brackets with bowl shaped lamp shades had been used before, in the Old- and the New Reichskanzlei in different versions and now again in the Castle as wall brackets and also as elements of the hanging chandeliers. They belonged to the iconographic repertoire of Nazi ideology and acted as symbols, like a lighthouse that offers direction. Those torches, in all the corridors of the Castle are also to be understood as part of Hitler’s huge pretence-act of being the field marshal, in such a way as Sonja Günther formulates in her book “Design der Macht”.
Further “sconces … with ten electric light bulbs in elaborately cut lead crystal bowls…” were produced at a price of RM 2.800.- each, as seen on the invoice of July 25th 1944 for “room 158” and for the “Staircase F” (“Führertreppenhaus). Within this staircase, today we find sconces of the same shape, but of a slightly changed execution. These fixtures are also part of the lighting arrangements, serving the path right up to the “Führer” and meant to produce awe and a solemnly feeling for visitors.
The production of the elaborately cut glass bowls for all the fixtures, Lobmeyr commissioned to Zahn & Göpfert Co. with their glass factory Blumenbach (Kvetna Hut) in Southern Moravia. The price for one single bowl was RM 121,60. For these only the principle of very highest quality was valid. The clever cutting of highly polished lead crystal exaggerated the reflections of the light and of its upwardly directed beams.
This drawing is an example of a monumental chandelier measuring in diameter 250cm and with a height of 450cm (with the chains). This specific model was never produced. It is a ring chandelier in two levels. The model it was build after, a torch-chandelier, can be seen suggestively.For these lightings the shape is rather taken from the forms treasured by the Nazis, than from the former ring chandeliers of Romanesque churches. Apart from the symbol of eternity, the circle – construed as wreath or crown – can also be interpreted as a sign of victory and power. This pathos still enforced by the size of the fixtures was to produce further intimidation and distance. All this strengthens the effect of the ideology of the “Thousand Year Reich”.
The conversion of the Castle had not yet been accomplished when, in January 1945, the Soviet Army marched in. It is hardly damaged, only the peak of the great tower literally broke off.
This is the only “Führerresidenz” in the style of Nazi architecture that survived. Used as cultural centre ZAMEK [Polish: castle, (http://www.zamek.poznan.pl)], nowadays a positive spirit has entered the edifice where negative history was before.
Resumé
It always seems the same: Light and the bearers of light act as a the ultimate representation of power, due to their symbolic meaning, preciousness and function to light up and to enlighten.
Light and Power belong together; light is power too. The methods reached a new peak under Emperor Wilhelm IInd with the introduction of new technical possibilities. In the Nazi period I would even name this brutal and inhuman.
Here a final quote from Sonja Günther’s “Design der Macht”: “Eine Ausnahme machten die Riesenlüster im Groß Empfangssaal der Neuen Reichskanzlei, die wie die hohen Fenster und Stuhllehnen durch ihre Größe den Untertanen zur Demut zwingen sollte. … Wandleuchten formten eine obere Zone der Helle, gaben kaltes Licht, durch Mattglas gefiltert und vollendeten die Szene von Macht, Gewalt und Tod. [An exception were the huge chandeliers in the large Reception Hall of the “Neue Reichskanzlei”, which were to force subordinates towards humbleness, like these high windows and high chairbacks, which worked in exaggeration of size. …The wall lights, producing an upward zone of brightness, gave cold light, filtered by matt glasses and so completed the scene of power, force and of death].”
Conclusion
Is it still the quantity of light, with which one believes to show off luxury? Or should there really be a new movement due to present developments, backing on extreme light pollution in our environments alongside excentric consumption of energy, preferring less light over more atmosphere?
Here you can download the article. “Light for the power“
German version above
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