Termin: 29.01.2016
Bitte um Unterstützung – Vergleichsobjekte zu zwei Glasarmtischleuchtern aus dem Depot der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg gesucht
Es handelt sich um zwei venezianische Glasarmtischleuchter aus mundgeblasenem Glas mit eingeschmolzener Blattgolddekoration, die im Rahmen einer Bachelor-Thesis an der Fachhochschule Erfurt im Studiengang Konservierung und Restaurierung von Glasmalerei und Objekten aus Glas bearbeitet werden.
Die Leuchter befanden sich bis vor kurzem (freistehend) im Depot der Stiftung. Sie sind stark verschmutzt, unvollständig und weisen etliche Glasbrüche auf. Die Schäden sind allerdings nicht der Lagerung, sondern vor allem dem mehrmaligen Transport in der Vergangenheit zuzuschreiben. Die zu den Leuchtern gehörigen Einzelteile liegen separat vor. Sie waren zusammen mit einigen anderen Glasteilen in einer Holzkiste mit Holzwolle und russischsprachiger Zeitschrift verpackt, die Ende der 1950er Jahre vermutlich aus Russland als Kriegsbeute aus dem Zweiten Weltkrieg an die Schlösser zurückgegeben wurde.
Eine Zuordnung der Einsteckel und des oberen Abschlusses war durch Nummerierung und passende Bruchstellen möglich.
Weitere Einzelteile wie blütenförmige Tüllen und an den Armen zu befestigende Ringe und Ketten, könnten mit großer Wahrscheinlichkeit auch zu den Leuchtern gehören.
Kurzbeschreibung:
– von einer Glasschale umkleideter, hölzender Fuß, urspr. mit goldfarbenem Papier kaschiert
– mit goldfarbenem Papier kaschierter Eisenstab als Schaft, mit verschiedenen übereinandergesteckten Hohlglasteilen bestückt
– von einer Glasschale umkleideter Holzkuchen mit 24 Vertiefungen zum Einstecken der Glasarme und verschiedener gläserner Einsteckel in Form von Blättern mit angesetzten Blüten
– acht S-förmig geschwungene, gläserne, hohle Arme, durch die Kabel führen
– Steckfassungen für Kerzenglühlampen, ehemals durch Papphülsen verdeckt
– gläserner oberer Abschluss mit Akanthusblättern, vmtl. nicht vollständig
Gestaltung des Glases:
– gleichmäßige Verteilung der Golddekoration im Glas als craquelée-artiges Muster oder als feine Punkte
– in sich verdrehte Riefelung der Arme und einiger Schaftteile
– mit einer Formzange geprägte sowie gestempelte, angesetzte Blätter und Blüten
Anhaltspunkt zur Herkunft ist ein nicht mehr vollständig erhaltener Papieraufkleber mit der Aufschrift VENEZIA.
Da die Leuchter offensichtlich aufgrund der hohlen Arme und den breiteren Tüllen bereits ursprünglich für eine Elektrifizierung vorgesehen waren, liegt eine Datierung Ende des 19. bis Anfang 20. Jahrhundert nahe.
Für jegliche Informationen zu vergleichbaren Objekten in Formensprache, Materialkombination, Herstellungszeitraum oder zur Einordnung des Aufklebers etc. sind wir sehr dankbar!
Informationen bitte an:
greta.huebner(at)fh-erfurt.de
k.klappenbach(at)spsg.de
Asking for your support: Searching for objects of comparison for two venetian table lamps/candelabras of mouth blown glass with gold decoration
The two candelabras were stored in the depot of the Prussian Palaces and Gardens Foundation Berlin-Brandenburg and are now under examination as part of a Bachelor-Thesis at the University of Applied Sciences Erfurt, Conservation and Restoration of Stained Glass and Glass Objects.
They are heavily soiled, broken and fragmented. However, the main reason for its current condition was not the storage in the depot but repeated transport in the past. The fragments belonging to the candelabras were found in a wooden box, containing various glass pieces, wrapped in Russian newspaper. It might belong to the objects stolen during WW II and given back to the Palaces by Russia in the End of the 1950s.
Attachments in form of leaves as well as the flower bud-like upper part could be assorted due to accurate numbering and their braking points, whereas other glass elements – glass rings and linked chains for hanging between the glass arms and stylised floral dripping pans – are most likely belonging to the candelabras, too.
short description:
construction:
– eight hollow glass arms in s-form, where the cables are passed threw, leading to the elongated bulb sockets, which were originally hidden by cardboard tubes
– wooden foot, covered with golden paper and a plate-like glass piece
– iron shaft, covered with golden paper and by different hollow glass elements on top of each other
– wooden piece with 24 drilled holes for glass arms and leave-like attachments, covered with a glass bowl
– flowerbud-like upper part with acanthus leaves
design of the glass:
– gold leaf decoration in form of fine craquelée or little dots
– twisted riffle of glass arms and some of the other glass elements
– attached leaves and flowers, moulded, stamped and formed with pliers
Evidence for the origin of the candelabras is given through a partially preserved paper label bearing the word VENEZIA.
The Candelabras seem to be produced originally for electrification and therefor might date from the end of the 19th century or the beginning of the 20th century.
We are very grateful for any information you could give us concerning this type of candelabra in material, construction details or date of origin and classification of the paper label.
Thank you very much in advance!
Please send information to:
greta.huebner(at)fh-erfurt.de
k.klappenbach(at)spsg.de
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